IG Metall: Kürzungen bei Solar setzen Arbeitsplätze aufs Spiel

Frankfurt/Main (dpa) – Die IG Metall hat für die angeschlagene deutsche Solarbranche ein Nothilfe-Programm des Bundes mit Bürgschaften und zinsgünstigen Darlehen gefordert. Weitere Kürzungen oder eine Umstellung des Fördersystems seien kontraproduktiv, erklärte der Zweite Vorsitzende der größten deutschen Gewerkschaft, Detlef Wetzel, am Donnerstag in Frankfurt. «Damit setzt die Bundesregierung die Arbeitsplätze in der Solarindustrie leichtfertig aufs Spiel.»

Werde umgesetzt, was zwischen den Ministern Röttgen und Rösler verabredet worden ist, werde der deutsche Markt zusammenbrechen, sagte Wetzel laut einer Mitteilung. Bereits jetzt seien bedeutende Unternehmen von der Insolvenz bedroht und Kurzarbeit sei an der Tagesordnung.

Eine echte Kostenentlastung könne mit abgesenkter Förderung oder dem Deckeln des Zubaus nicht erreicht werden, sagte der Gewerkschafter. Die Förderung müsse stabilisiert und gleichzeitig die Kunden entsprechend des technischen Fortschritts entlastet werden.

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) wollten am Donnerstag in Berlin aktuelle Pläne zur Kürzung der Solarförderung vorstellen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen große Solarparks ab April mit knapp 30 Prozent weniger an Förderung auskommen müssen, Solaranlagen auf dem Hausdach mit 20 Prozent weniger. Demnach könnte es für große Solarparks nur noch 13,5 Cent je Kilowattstunde Sonnenstrom geben, für Dachanlagen 19,5 Cent.

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