
Wie bereits berichtet, schlagen die Wellen in Lingen-Ramsel hoch, weil sich viele der dort lebenden jungen Menschen dort einen Bauplatz kaufen wollen. Seit 13 Jahren Wartezeit schien es nun endlich möglich, hier ein entsprechendes Gelände, die ehemalige Hofstelle Becker, für dieses Vorhaben akquirieren zu können. Doch jetzt scheint eine Steinkauz-Population den Bauwilligen einen Strich durch ihre Hoffnungen zu machen.
„Wir haben in den letzten Jahren viele Wohnbaugebiete im Stadtgebiet und in den einzelnen Ortsteilen entwickelt und tun dies nach wie vor“, betonte der Erste Stadtrat und ergänzte: „Uns ist die große Nachfrage nach Bauplätzen unter anderem in Baccum natürlich bekannt. Das ist auch ein Grund, warum wir derzeit in Ramsel dabei sind, ein Wohnbaugebiet entwickeln zu wollen.“
Das letzte Baugebiet in Baccum sei 2009 ausgewiesen worden. Auf rund zwei Hektar Flächen hätten 25 Grundstücke zur Verfügung gestanden, wovon das Letzte im Oktober 2011 verkauft werden konnte.
Das formelle Verfahren, um das entsprechende Baugebiet zu entwickeln, laufe bereits seit geraumer Zeit. Allerdings seien in diesem Zusammenhang auch immer naturfachliche Belange zu prüfen, ohne die ein neues Baugebiet nicht angeboten werden könne.
Büring: „Wie vielen Baccumern bekannt ist, haben wir in Ramsel eine besondere Situation, weil sich hier eine Steinkauz-Population angesiedelt hat. Das müssen wir auch, wie alle anderen rechtlichen Belange, berücksichtigen.“
Dazu liege bereits ein artenschutzrechtliches Gutachten vor, das nach der Sommerpause in den entsprechenden politischen Gremien beraten werden müsse. Nach Informationen unserer Zeitung wurde das avifaunistische Gutachten (betrifft die Vogelwelt) im Rahmen des Bebauungsplans durch den selbstständigen Diplom-Biologen Klaus-Dieter Moormann erarbeitet.
Daneben ließ Büring aber auch wissen, dass die Entwicklung eines solchen Baugebietes wie zurzeit in Ramsel auch einen erhöhten zeitlichen wie finanziellen Aufwand erfordere.