SPD trauert um Peter Struck

Mit Bestürzung hat die SPD die Nachricht vom unerwarteten Tod Peter Strucks zur Kenntnis nehmen müssen. „Wir haben Peter Struck sehr geschätzt, nicht nur weil er ein Vertreter des geraden und direkten Wortes war, teilte der SPD-Bezirksgeschäftsführer Olaf Abdinghoff-Feldkemper in einer ersten Stellungnahme mit.“Sein manchmal knorriger Umgang war immer geprägt mit einem besonderen, wertschätzendem Gespür für die Menschen, die ihm gegenüber standen.“

“Gerade als begeistertem Motorradfahrer war ihm fast jede Region in Weser-Ems durch viele Visiten wohlbekannt“, so Abdinghoff-Feldkemper. Viele Ortsvereine sowie Genossinnen und Genossen verbinden mit seinen Besuchen eine herzliche Atmosphäre und interessante Begegnungen und Gespräche. Die SPD in der Region Weser-Ems wird sein Andenken in Ehren halten.

Zur Person Peter Struck:
Von 1980 bis 2009 war Struck Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1990 bis 1998 Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion. Bereits von 1998 bis Juli 2002 war er Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion; dieses Amt bekleidete er erneut vom 21. November 2005 bis zum 29. September 2009. Er wurde zuletzt mit 94 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt.
Bei den Bundestagswahlen von 1980 bis 1994 zog Struck jeweils über die Landesliste Niedersachsen in den Bundestag ein. 1998, 2002 und 2005 wurde er jeweils im Bundestagswahlkreis Celle – Uelzen direkt in den Bundestag gewählt, zuletzt erhielt er hier 46,7 Prozent der Stimmen.
Am 28. April 2008 kündigte Struck an, 2009 nicht mehr für den Deutschen Bundestag zu kandidieren, und schied demgemäß mit der Konstituierung des 17. Deutschen Bundestages am 27. Oktober 2009 aus dem Parlament aus.
Struck war Mitglied des Koalitionsausschusses und des Gemeinsamen Ausschusses (Notfallparlament im Verteidigungsfall). Qua Amt war er als SPD-Bundestags-Fraktionsvorsitzender Quasi-Mitglied im Bundesvorstand der SPD, bei dessen Wahl er deshalb 2007 auf eine Kandidatur verzichtete. Bereits zu seiner Zeit als Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion war Peter Struck sehr oft Mitglied des Vermittlungsausschusses, später auch dessen Vorsitzender. Außerdem war er Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestags.
Er prägte den Ausdruck „Strucksches Gesetz“ dafür, dass kein Gesetz den Bundestag so verlasse, wie es hineinkommt.
Seit dem 19. Juli 2002 gehörte er als Bundesminister der Verteidigung der Bundesregierung an. Unter seiner Führung bekam die Bundeswehr im Mai 2003 neue Verteidigungspolitische Richtlinien (VPR). Die Kernaussage dieser Richtlinien hatte Struck bereits am 4. Dezember 2002 am Beispiel des Afghanistan-Einsatzes erläutert: „Die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt.“
Am 18. Oktober 2005, dem Tag der Konstituierung des 16. Deutschen Bundestages, wurde er gemeinsam mit den übrigen Bundesministern aus dem Amt entlassen und gleichzeitig von Bundespräsident Horst Köhler mit der Wahrnehmung der Geschäfte bis zur Bildung einer neuen Bundesregierung beauftragt. Nach der Wahl von Angela Merkel zur Bundeskanzlerin schied er am 22. November 2005 endgültig aus dem Amt. Struck war seit Januar 2011 Vorsitzender des Vorstands der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Quelle: Wikipedia 19.12.2012