




An der mehrstündigen Gesprächsrunde nahmen auch Vertreter des Betriebsrates der Meyer Werft, der ehemalige Betriebsleiter Jochen Zerrahn und der stellv. SPD Kreisvorsitzende Peter Behrens teil.
Dr. De Ridder zeigt sich beeindruckt von dem Unternehmen: "Die Meyer Werft sichert am Standort Papenburg 3.100 Arbeitsplätze. Mit den deutschen Zulieferbetrieben der Werft sind das rund 21.000 Arbeitsplätze. Mehr als die Hälfte der für den Schiffsbau notwendigen Bauteile werden in Papenburg und im Emsland gefertigt. Die Wertschöpfung des Unternehmens reicht aber weit darüber hinaus.“
Verträge mit Zulieferern reichten bis in die Grafschaft Bentheim und Niedersachsen hinein. Insgesamt findet nur ein Anteil von 18 Prozent der Produktion im europäischen Ausland statt. Das erspare nach Auskunft der Werft lange Transportwege und sichert eine qualitativ hochwertige Produktion von großen Stahlträgern bis hin zur kleinsten Schraube.
Bei aller positiver Entwicklung der Weft hat diese einige Krisen in der über 215 Jahre alte Familienunternehmen in den vergangenen Jahren überstehen können. Besonders nach den Anschlägen des 11. Septembers 2001 und dem Unglück der Costa Concordia hatte die Branche gelitten. Trotzdem verlieren die Menschen nicht das Vertrauen in die hier gefertigten Schiffe. Auch im Jahr 2013 werden am Standort Papenburg drei Kreuzfahrtschiffe gebaut.
Die Konkurrenz zwischen den Schiffbauern ist groß, viele kleinere Werften müssen schließen. Die Abnehmer, große Reedereien, wie etwa die Royal Caribbean International oder die Norwegian Cruise Line, bestimmen die Preise. Jüngst gaben die langjährigen Kunden der Carnival Corporation den Auftrag für mehrere Aida Schiffe nach Japan zu Mitsubishi.
Trotzdem investiert die Meyer Werft weiter in ihre Produktion sowie in ihre Akademie und damit in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. So gibt es mehr als 300 Auszubildende und 40 dual Studierende in den Werften der Meyer Neptun Gruppe.
Im Verlauf des Gespräches ging die Firmenleitung auch auf das Problem der Emsvertiefung ein. Hierzu lobte Bernhard Meyer ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit der neuen niedersächsischen Landesregierung. Sowohl Ministerpräsident Weil als auch die Minister für Wirtschaft und Umwelt, Olaf Lies und Stefan Wenzel, arbeiteten mit allen Beteiligten an für alle Seiten vertretbaren Lösungen.
Nach dem Gespräch führte der ehemalige Betriebsleiter Jochen Zerrahn durch die Werft und gab einen Einblick in die Produktionswege. Die Anregung zu dem Besuch entstand durch den Baccumer SPD Ortsverein, der die Fahrt mit einer großen Besuchergruppe unter dem Motto "Verstehen durch Erleben" organisiert und begleitet hatte