Ministerin lobt Baccumer für „gelebte Inklusion“ Von der Atmosphäre in der Schmetterlingsgruppe beeindruckt – Gespräch mit Ärzten

Viele sind gestern der Einladung der SPB Baccum zu einem Besuch der Niedersächsischen Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Cornelia Rundt in Baccum gefolgt. Unter der für das südliche Emsland zuständige Landtagesabgeordnete der SPD Gerd Will, die Sozialdezernentin des Landkreises Frau Dr. Kraujuttis, der 1. Stadtrat der Stadt Lingen Dr. Ralf Büring mit Baccums Ortsbürgermeister Heiner Schomaker und die Mitglieder des Baccumer SPD Vorstandes sowie der Fraktion. Der ebenfalls eingeladene Landtagsabgeordnete Heinz Rolfes hatte seine Teilnahme an dem Besuch der Ministerin in Baccum abgesagt. Unser herzlicher Dank für den Empfang der Ministerin und den guten Gesprächen gilt der Baccumer Schmetterlingsgruppe und dem Ärzteteam der Baccumer Gemeinschaftspraxis sowie dem Ärztenetzwerk GENIAL

Ein Geschenk überreichte die 36-jährige Bettina Weßling an Sozialministerin Cornelia Rundt. In der Bildmitte die Leiterin der Schmetterlingsgruppe, Marion Büsing. Foto: Ludger Jungeblut

Lesen Sie dazu den Bericht von Ludger Jungeblut in der Lingener Tagespost vom heutigen Tag

Baccum. Bei einem Besuch der „Schmetterlingsgruppe“ am Mittwochnachmittag in Baccum hat die niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) lobend festgestellt, dass es in dem Lingener Ortsteil „gelebte Inklusion“ gebe. Zugleich zeigte sie sich von der „unglaublich schönen Atmosphäre“ beim Treffen der Gruppe im evangelischen Gemeindehaus beeindruckt

Dem Vorsitzenden der Baccumer SPD, Reinhold Hoffmann, der den Besuch der Ministerin vermittelte, sowie Ortsbürgermeister Heiner Schomaker (CDU) werteten die Anerkennung als Beleg dafür, dass in Baccum das Füreinander-Einstehen oberste Priorität habe.
Schomaker betonte: „Wir sind stolz auf unsere Schmetterlingsgruppe und ihre Betreuer. Sie sind unsere wahren Helden.“
 

Marion Büsing, Sprecherin der Schmetterlingsgruppe, stellte die Gemeinschaft kurz vor. Gegründet 1999, besteht die Schmetterlingsgruppe aus 14 Kindern und Erwachsenen mit Handicaps im Alter von sieben bis 73 Jahren. Der Gruppe stehen 20 Betreuer zur Verfügung, die sich in Teams von jeweils fünf Personen abwechseln. Die Gruppe trifft sich einmal im Monat. Zum Programm gehören zum Beispiel Ausflüge. Die Treffen werden auch dazu genutzt, Gruppenmitgliedern, die zwischenzeitlich Geburtstag hatten, mit Geschenken zu gratulieren. Auch am Mittwoch wurde für zwei Gruppenmitglieder ein Geburtstagslied gesungen.

Marion Büsing und ihre Vorgängerin Helga Weßling nutzten die Gelegenheit, um die Ministerin auf Defizite bei der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen hinzuweisen. Sie machten deutlich, dass die restriktive Haltung der Krankenkassen bei der Gewährung von Hilfsmitteln eine Quelle ständigen Ärgers sei. Die Ministerin riet dazu, häufiger Widerspruch gegen ablehnende Bescheide der Krankenkassen einzulegen.
Des Weiteren forderte sie dazu auf, bei den Sozialämtern Gelder im Rahmen des persönlichen Budgets für Menschen mit Behinderungen zum Beispiel für Freizeitaktivitäten zu beantragen.
Über Spenden würde sich die Schmetterlingsgruppe sehr freuen. Bei der Volksbank Lingen (Bankleitzahl 26 66 00 60) ist unter dem Stichwort „Schmetterlingsgruppe“ ein Konto mit der Nummer 1 551 782 920 eingerichtet.
 

Anschließend nahmen sich die Ministerin und ihre Delegation auch Zeit, um in der Baccumer Gemeinschaftspraxis mit dem Arzt Bodo Hater und dem Vorsitzenden des Lingener Ärztenetzes Genial, Wolfgang Hentrich, über das Gesundheitssystem zu diskutieren. Die Ministerin forderte dazu auf, auch unkonventionelle Lösungswege einzuschlagen. Deutlich wurde, dass sich der Landarzt als Einzelkämpfer überlebt hat. Es gehe darum, alle im Gesundheitswesen Tätigen besser zu vernetzen.