100. Jahrestag zum Beginn des 1. Weltkrieges – Wann endlich lernen Menschen aus der Geschichte

Aus Anlass des 100. Jahrestages zum Ausbruch des 1. Weltkrieges erinnern wir an unseren damaligen eindrucksvollen Besuch im Weltfriedenszentrum Verdun und an den abertausenden Gräbern von Douaumont.

Über den Gräbern von Douaumont
Bei ihrer Ankunft wurde die Gruppe vom Direktor des Weltfriedenszentrum Luc Bequer, dem Abgeordneten des Départements Meuse Jean-Louis Dumont und dem Präsidenten der „Parti socialiste“ Ortsverein Verdun Jean-François Thomas begrüßt.
Gedenken über den Gräbern von Douaummont
Kranzniederlegung über den Gräbern von Douaumnont
Auch heute noch ein Zeugnis der grausamen kriegerischen Auseinandersetzungen

Zukunft braucht Erinnerung

Unter dieser Überschrift besuchte 2010 eine Delegation der SPD Baccum (Emsland)  Verdun. Bevor die Besucher nach Douaumont fuhren, wurden sie im Weltfriedenszentrum empfangen, um mit den örtlichen sozialistischen Mandatsträgern über die Bedeutung der deutsch – französischen Beziehungen zu reden.

Bei ihrer Ankunft war die Gruppe vom Direktor des Weltfriedenszentrums, Luc Bequer, Jean-Louis Dumont empfangen worden.

Die Geschichte zeigt: "Als Sozialdemokraten sind wir Vorkämpfer für den Frieden”

Mit diesen Worten begrüßte s. Zt.  François Thomas die Gruppe aus Niedersachsen. Unsere Reise steht unter der Überschrift " Verstehen durch erleben”, erklärt Reinhold Hoffmann, Vorsitzender der SPD Baccum. “Wenn wir unsere Zukunft in Frieden gestalten wollen, dann müssen wir uns an die Vergangenheit erinnern können” sagt er, der diese Stadt des Weltfriedens  zum ersten Mal  besuchte.

Verdun nimmt im französischen Gedächtnis einen sehr wichtigen Platz ein. Seit 1916 steht der Slogan „On ne passe pas!“ „Wir weichen nicht!“ für den französischen Sieg in Verdun. Verdun ist seither eine zentrale Gedenkstätte Frankreichs und Europas.

Eine der tödlichsten Schlachten trug sich 1916 auf den Feldern vor Verdun zu (300 000 Gefallene 400 000 Verwundete). Diese macht Verdun zum Symbol für den ersten Weltkrieg und das schreckliche Leiden der Soldaten.

1966, anlässlich des 50. Jahrestags der Schlacht, Verdun nennt sich nun Hauptstadt des Friedens.

Am 22. September 1984 kommen Bundeskanzler Helmut Kohl und Präsident Francois Mitterand vor dem Gebeinhaus in Duamont zusammen um gemeinsam der Schlacht und derer, die unter Ihr gelitten haben zu gedenken. Sie reichen sich dabei die Hand. Diese hoch-symbolische Geste markiert nicht nur die Versöhnung der beiden Völker, sondern auch die wiedergefundene Freundschaft.

1990 gründet sich das Weltzentrum für Frieden, Freiheit und Menschenrechte in Verdun.

Seit 1994 hat es seinen Sitz im ehemaligen Bischofspalast, dieser beherbergt auch das Museum des Weltfriedenszentrums.

Motor Europas

Seit einigen Jahren schon wollte  – so der Präsident der "Parti socialiste“ –   das deutsche Pendant in die Hauptstadt des Weltfriedens einladen.  Dieses Treffen konnte dank der Vermittlung von Susanne Schmidt aus dem Referat Westeuropa beim SPD Parteivorstand in Verdun stattfinden. Großartige Unterstützung fanden die Baccumer Sozialdemokraten insbesondere durch Elisabeth Humbert. Die in Bonn geborene Sozialdemokratin lebt seit 25 Jahren als engagierte Europäerin in Paris. Eine absolute Bereicherung war die Teilnahme des Saarländers und deutsch – französischen Buchautors Klaus Bernarding. Bernarding gehört zum Saarländischen Schriftstellerverband und gilt als ausgewiesener Kenner der Lothringer Geschichte.

"Deutsch – französische Freundschaft ist der Motor Europas"

Nach Ansicht der Gastgeber und ihrer deutschen Gäste sind  heute aus den Feinden von gestern Freunde geworden. Jahrzehnte danach ist unsere Freundschaft der Motor Europas."

Die Teilnehmer(/Innen) hörten, wie die französischen Vertreter diese Thematik am Beispiel berühmter Politiker erörterten, die den Frieden zwischen den beiden Nationen dargestellt haben: De Gaulle – Adenauer,  Willi Brandt, Helmut Schmidet oder  Mitterand und Kohl. "Ihr Händehalten war gewiss sehr wirkungsvoll, aber das Herkommen einer Gruppe wie der unsrigen ist genauso wichtig", warf einer der Mitglieder der Gruppe ein. "Heute habe er Angst, dass die junge Generation sehr schnell die Vergangenheit vergisst, fügte er hinzu, während Tobias, 18 Jahre alt und Deutsch-Assistent im Weltfriedenszentrum, die Übersetzung für die einheimischen Abgeordneten ausführte. "Es ist wichtig, dass die jungen Deutschen nach Verdun kommen, um zu verstehen, was sich hier ereignet hat", stellten die Sozialdemokraten übereinstimmend fest.

Das Gesehene und Erlebte will verarbeitet werden

"Wir werden uns viel Zeit nehmen müssen – so die Sozialdemokraten aus dem Emsland – um über all das, was wir in Verdun und Duaumont gesehen und gehört haben, nachzudenken."  Der Aufruhr der Gefühle ist ihnen  in diesem Augenblicken deutlich anzumerken. Frieden stiften und erhalten  – fügt Reinhold Hoffmann hinzu –  muss  zunächst im eigenen Herzen eines jeden von uns beginnen".

Auch heute trauern Menschen in Israel, in GAZA, in der Ukraine, in Afghanistan – von Afrika bis Europa um die Opfer sinnloser kriegerischer Auseinandersetzungen