

Foto: J. Kaempker

Foto: Marko Schnitker


Ausdrücklich ging Hoffmann auf die Teilnahme der Kurdistan Kulturgemeinde ein. "Eure heutige Anwesenheit – so Baccums SPD Vorsitzender – berührt uns in diesen furchtbaren Zeiten ganz besonders. Gemeinsam mit Euch stehen wir unabhängig von Herkunft, Religion oder Hautfarbe ein für Solidarität, Mitmenschlichkeit und für unteilbare Menschenrechte.
Nach dem gemeinsamen Anstoßen auf das neue Jahr berichtete Dr. Daniela De Ridder über ihre Arbeit in Berlin. Erst Anfang November des vergangenen Jahres hatten auch zahlreiche Baccumer Gelegenheit, sie auf ihre Einladung hin in Berlin zu besuchen. Die Bundesregierung habe vieles auf den Weg gebracht, von dem auch die Menschen im Wahlkreis profitieren können, so die Rente mit 63, die Mütterrente, und den Mindestlohn, führte sie als Beispiele an.
Die Zustimmung zum Waffenlieferungsbeschluss an die Kurden sei ihr nicht leicht gefallen, sagte De Ridder. Davon hatten sich die Berlin-Besucher überzeugen können, als sie damals tief ergriffen über das Schicksal der Menschen in den von der IS terrorisierten Gebieten sprach. Umso mehr freue sie sich über die Anwesenheit von Vertretern Kurdistan Kultur Gemeinde. Friedenspolitik habe immer das Primat, aber man dürfe nicht tatenlos zusehen, wenn Menschen von Verbrechern umgebracht würden.
Zur Pegida-Bewegung in Deutschland meinte De Ridder, dass man sich mit den Menschen als Nachbarn auseinander setzen müsse und intensiv die Probleme und Bedürfnisse ansprechen müsse. Gegen Ausländerfeindlichkeit sei aber massiv vorzugehen und zu handeln! Und auch die Toleranz müsse da sein, andere Meinungen und Gebräuche zu akzeptieren. Dazu zähle insbesondere die Pressefreiheit und die Anerkennung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung in Deutschland.
Auch in Deutschland sind Anschläge nicht auszuschließen“, sagte die Abgeordnete mit Sicht auf den Terror gegen die Zeitschrift Charlie Hebdo und die Geiselnahme in Paris sowie die Terrorzelle im belgischen Verviers. Aber es sei auch unsere Pflicht, das Bild der friedlich unter uns lebenden Muslime wieder zurecht zu rücken! Und auf Vorratsdatenspeicherung oder Ausreiseverhinderung sollte man besser zu Gunsten präventiver Maßnahmen für junge Männer und Frauen verzichten.
Nachdem Sie auch noch die regionalen Themen Maut, Fracking, Energiepolitik und energiepolitische Sicherheit gestreift hatte versprach Daniela De Ridder sich weiterhin für die Belange der Menschen im südlichen Emsland und der Grafschaft Bentheim einzusetzen.
Die Grußworte der Stadt Lingen überbrachte diesmal erster Stadtrat Stefan Altmeppen, der nach seinem persönlichen Werdegang über zahlreiche Stationen im In- und Ausland seit drei Monaten in Lingen seinen Aufgabenbereich in der Verwaltung erläuterte. Zum Thema „Flüchtlinge“ freue er sich über die Willkommenskultur in Lingen. Die Anti-Pegida-Demonstration hier sei einer seiner schönsten Momente in den ersten einhundert Tagen in der Stadt gewesen und die Solidarität habe ihn mit Stolz erfüllt.
Für Lingen sieht er 2015 besondere Herausforderungen in der Wirtschaftsförderung und der Neuausrichtung des Energiestandortes, da ja das Kernkraftwerk 2022 vom Netz gehen müsse. Auch die Pflege und Unterhaltung der Schulen habe große Bedeutung. Das Ehrenamt würdigte er mit Beispielen aus der Arbeit der Feuerwehr. Ohne das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger sei manche öffentliche Aufgabe heute kaum noch leistbar. Mit diesem Dank überbrachte er die Wünsche der Stadt Lingen für ein gutes und friedvolles neues Jahr.
Auch Ortsbürgermeister Heiner Schomaker wünschte zunächst ein gutes neues Jahr. „Wie schnell sich alles ändern kann“ beschrieb er mit den Vorfällen in Paris und Verviers. Deshalb sei es gut „das Ohr am Bürger zu haben“! 2014 über 8500 Mitfahrer die LiLI-Buslinie Lingen – Baccum genutzt. Abschließend er forderte die Anwesenden auch auf, sich mit mehr Interesse an der Politik für die Kommunalwahl 2016 und eine stärkere Bürgerbeteiligung einzubringen.
Auflockert wurde der Neujahrsempfang mit Filmen und Bildern über die Reisen und Touren der Baccumer SPD, so der Berlinbesuch bei Daniela de Ridder, die Feier zum fünfundzwanzigjährigen Bestehen des Ortsvereins, der Besuch bei Enercon in Aurich und die Fahrt zum Landtag und NDR in Hannover. Die Filme von Josef Kaempker und Marianne Kotte können bei Reinhold Hoffmann (0591 / 2875) bestellt werden.
Ebenso kann man sich bei Reinhold Hoffmann für die Fahrten 2015 anmelden. Vom 06. bis zum 10. Mai geht es nach Polen in die Lingener Partnerstadt Bielawa in der Nähe des Riesengebirges. Den Fahrtteilnehmern wird ein abwechslungsreiches Programm geboten und auf der Rückfahrt geht es noch in die sächsische Landeshauptstadt Dresden. Für den August ist eine Wochenendtour an die Mosel in Planung. Aber wer die Baccumer SPD kennt ahnt schon jetzt, dass im Laufe des Jahres noch so manche interessante politische und gesellschaftliche Angebote kommen wird.
Dazu viel Erfolg auch von dieser Stelle.
Rudi Gaidosch
Pressesprecher der SPD Emsland