Montierte Leitplanken entlang der B 214 – Bürger fragen nach den Gründen

Nach den in den letzten Wochen vorgenommenen Montagen von Schutzplanken entlang der B 214 u.a. zwischen Lingen und Thuine erreichten uns viele Anfragen zu den Gründen dieser Maßnahme. Auf unsere Nachfrage beim zuständigen Straßenbauamt erreicht uns heute von dort nachfolgende Information. Lesen Sie dazu

Schutzplanken entlang der B 214 im Bereich Baccum Bild: SPD Ortsverein Baccum
Schutzplanken entlang der B 214 im Bereich Baccum

Bei den Schutzplanken handelt es sich um Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Pilotprojekt "Vermeidung von Baumunfällen", welches das NDS. Wirtschaftsministerium initiiert hat.

Dabei wurden Teilstrecken schmaler Landes- und Kreisstraßen mit Geschwindigkeitsbeschränkungen (80 oder 70 km/h) belegt und ausgewählte Strecken an Bundes- und Landesstraßen mit Schutzplanken gesichert.

Lesen Sie dazu den nachfolgenden Bericht von NDS Staatssekretärin Behrens

 

Verkehrsstaatssekretärin Behrens: „Verkehrssicherheit hat höchste Priorität – folgenschwere Baumunfälle müssen reduziert werden“

„Die Erhöhung der Verkehrssicherheit muss zum Thema mit höchster Priorität werden. Niedersachsen ist das Bundesland mit der höchsten Anzahl von Baumunfällen in Deutschland. Zwischen 2010 und 2012 ist die Zahl der Menschen, die bei Baumunfällen ums Leben gekommen sind, deutlich angestiegen. So wurden 2012 in Niedersachsen mehr als 1.000 Personen bei Baumunfällen getötet oder schwer verletzt. Damit nimmt Niedersachsen einen traurigen Spitzenplatz ein. Oft ist nicht angepasste Geschwindigkeit die Ursachse dafür, dass Autofahrer von der Fahrbahn abkommen. Wenn es dann noch zu einer Kollision mit einem Baum kommt, sind die Folgen besonders schwer. In Niedersachsen herrscht dringender Handlungsbedarf. Wir müssen diese Entwicklung stoppen", erklärt Verkehrsstaatssekretärin Daniela Behrens. In enger Zusammenarbeit mit dem Innen- und dem Umweltministerium hat das Verkehrsministerium Maßnahmen ausgearbeitet und diese jetzt im Kreise von Fachleuten sowie Landräten und Vertretern ausgewählter Landkreise diskutiert.

Zum Maßnahmenkatalog gehören eine umfangreiche Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit, um das Bewusstsein für die besonderen Gefahrensituationen bei den Verkehrsteilnehmern zu schärfen, und ein Sonderprogramm, um ab 2015 Schutzplanken an Fahrbahnrändern anzubringen. Außerdem schlägt das Ministerium vor, die Unfalldaten der Baumunfälle künftig noch präziser zu erfassen und auszuwerten, um sowohl mögliche Defizite der Straßeninfrastruktur festzustellen als auch Unfallschwerpunkte auszumachen.

„Zusätzlich wollen wir im Rahmen eines Modellprojektes präventive Geschwindigkeitsbeschränkungen auf kritischen Strecken anordnen. Die Unfallforschung hat klar festgestellt, dass sich die größte Zahl der Baumunfälle an Straßen, die weniger als sechs Meter breit sind, ereignet. Mit einem Geschwindigkeitserlass wollen wir ausgewählten Landkreisen die Möglichkeit geben, Geschwindigkeitsreduzierungen anzuordnen", berichtet Staatssekretärin Behrens. In vier Landkreisen soll dies zunächst versucht werden: Emsland, Osnabrück, Cuxhaven und Hildesheim. „In diesen Landkreisen sind die Unfallzahlen hoch bzw. sehr gestiegen", so Behrens. „Sollten sich weitere Landkreise dem Modellprojekt anschließen wollen, ist dies möglich." In dem dreijährigen Modellprojekt sollen wichtige Erkenntnisse zur Reduzierung der Baumunfälle gesammelt werden. Es soll noch im ersten Halbjahr dieses Jahres starten.

Staatssekretärin Behrens weiter: „Ich bin mir sicher, dass wir mit einer konzertierten Aktion von Verkehrsbehörden, Wirtschafts- sowie Innenministerium und Landkreisen die Verkehrssicherheit verbessern und die Baumunfälle messbar reduzieren. Das Modellprojekt ist dafür ein gutes Instrument."