





Die Kapelle mit den anliegenden Gebäuden war im Februar 2015 nach ca. 5 jährigem Leerstand von der katholischen Glaubensgemeinschaft Fazenda da Esperanca – Hof der Hoffnung übernommen und mit Leben gefüllt worden.
Die vor 30 Jahren in Brasilien entstandenen Gemeinschaft agiert inzwischen an 90 Orten in 14 Ländern, davon befinden sich 7 in Deutschland. Ziel ist es, jungen Abhängigen die Möglichkeit zu geben, in die Gesellschaft zurück zu finden.
Wie das möglich ist, schildert der an Spiel- und Nikotinsucht erkrankter Mitbewohner der Facenda auf eindrucksvolle Weise.
Nach klassischem Verlauf eines Suchtkranken und folgendem Abrutschen in die Kriminalität, hatte ihn die Mutter nach einem Artikel in der Lingener Tagespost auf der Fazenda in Freren angemeldet. Bis dahin hatte der Betroffene bereits mehrere Therapien erfolglos „geschmissen“.
Auf der Fazenda erwartete ihn nun über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr eine ganztägige Betreuung mit strukturiertem Tagesablauf, Handyverbot und den Verzicht auf Alkohol und Drogen. Außerdem durfte er das Grundstück nicht ohne Begleitung verlassen.
Den Unterschied zu seinen bisherigen, erfolglos verlaufenden Therapien erklärte er den Zuhörern wie folgt:
„Hier wirst du so angenommen, wie du bist!“
Nach mehreren Krisen hat der Mitbewohner das Jahr erfolgreich absolviert. Er ist weiter für die Fazenda tätig und stellte sich den Fragen der interessierten Zuhörer.
Eine Führung durch die Gebäude mit Kaffee und Kuchen rundete die gelungene Veranstaltung ab. Abschließend bedankten sich die SPD Vorsitzenden aus Freren, Baccum und Lengeirch im Namen der Gruppe bei den Verantwortlichen der Facenda für den zum Teil sehr persönlichen Einblick in die Arbeit der Facenda da Esperanca.
Zum Abschluss der Sommertour hatte in diesem Jahr die SPD Baccum zu einem zünftigen Grillabend mit vielen interessanten Gesprächen eingeladen.