

Foto: Johannes Franke
Im Verlauf der Ehrung bedankte sich Reinhold Hoffmann der seit 1992 dem Ortsrat der SPD Fraktion angehörte, herzlichst für die Auszeichnung. Hoffmann wie Jäger forderten in ihrer kurzen Ansprache ein weiterhin deutliches Bekenntnis zur Arbeit der Ortsräte. Der unmittelbare Kontakt zu den Bürgen sei insbesondere in dieser Zeit dringend erforderlich.
Über die gesamte Amtszeit war Reinhold Hoffmann der Fraktionsvorsitzende seiner Partei im Ortsrat Baccum. Wie Ortsbürgermeister Heiner Schomaker (CDU) so hatte auch er im September des letzten Jahres auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Herbert Jäger gehörte dem Ortsrat zehn Jahre als gewähltes Mitglied sowie zehn Jahre dem Rat der Stadt Lingen und in dieser Funktion als kooptiertes Mitglied auch dem Ortsrat an.
In einer gemeinsamen Nachbetrachtung erinnern sich Reinhold Hoffmann und Herbert Jäger an die Anfänge ihrer Ortsratsarbeit. Zunächst mit Heinrich Molzahn und Alfons Roling habe man sich für die Grmeinde engagiert und aktiv mit eigenen Ideen in die Aufgaben des Ortsrates eingebracht. „In vielen Fällen haben wir“, so Hoffmann, zeitlich weit vor den politischen Mitbewerbern Dinge thematisiert. Das war oftmals nicht ganz einfach für die Vertreter der Mehrheitspartei, die bis dahin gewohnt war, alleine entscheiden zu können. So habe sich diese zunächst an die aktive und motivierte Fraktionsarbeit der Sozialdemokraten gewöhnen müssen“, ergänzte auch Herbert Jäger mit sichtlichem Stolz, aber auch mit einem nicht zu übersehendem Augenzwinkern. Es sei für die SPD aber stets um die Belange der Gemeinde, den Bürger*Innen und um eine politische Diskussion auf Augenhöhe gegangen. Dieses zu akzeptieren sei in Teilen für die politische Mehrheit des Ortsrates bis heute schwierig. Da gab es schon mal Aussagen von CDU Vertretern, die da lauteten "Ihr macht ja alles nur für die SPD, wir hingegen für den Bürger".
Der ehemalige SPD Fraktionsvorsitzende erinnerte an das schwierige Thema, wie die vom Wasserverband Lingener Land beantrage Erhöhung der Wasserförderung auf 5,5 m3 jährlich. Die SPD habe sich seiner Zeit zwar nicht mit ihrer Forderung auf eine geringere Förderung durchsetzen können, aber die Einführung eines Kontroll- und Sicherungsverfahren erreicht, welches auftretenden Setzungsschäden an Gebäuden und Trockenschäden in der Natur im Blick behält. Dank dieses Kontrollverfahrens findet heute eine jährliche Berichterstattung zum Umfang etwaiger Trockenschäden und über die Wasserqualität statt. Ein derartiges intensives Kontroll- und Sicherungsverfahren gab es bis dahin in keinem Wassergewinnungsgebiet Niedersachsens.
Ein weiteres Thema sei die Verkehrssicherheit auf der B 214 gewesen, über das selbst die ZDF Kindersendung LOGO berichtet habe.
Zur drohenden über die Privilegierung hinausgehende Biogasförderung in Baccum haben die Sozialdemokraten die Ausweisung eines Sondergebietes am Baccumer Berg verhindert. „Heute, so Hoffmann und Jäger, werden mehr als 90 % aller Ortsratsbeschlüsse gemeinsam gefasst“ So stehe die SPD entgegen der teilweisen in der städtischen Politik vertretenen Meinung auch weiterhin klar und deutlich für eine angemessene weitere bauliche Entwicklung Baccums und der dringend notwendigen Schaffung eine Gewerbegebietes an der B 214.
Für Sozialdemokraten werde es auch weiterhin darum gehen die Auseinandersetzungen in der Politik mit Herz, Verstand und Seele zu betreiben, die notwendig sei, und dabei im ehrlichen Streit die Suche nach dem besten politischen Weg nicht zu scheuen. Diese gemeinsame Suche nach der "Stadt Bestes" sei so die ausgeschiedenen Sozialdemokraten immerwährender Auftrag eines jeden ehrlichen Politikers. So und nicht anders werde es vom Wähler erwartet und so und nicht anders haben es die Wählerinnen und der Wähler auch verdient.
Kommunalwahlen sind "Persönlichkeitswahlen," so Hoffmann. Jeder der über eine Partei gewählt sei, ist neben seiner eigenen persönlichen und moralischen Verantwortung aber auch den Grundsätzen und Zielen seiner Partei verpflichtet, die ihm das Mandat und die Hilfestellung zur Ausübung dieses Mandates erst ermöglicht habe.
Bei allem politischen Streit um die Sache, sei die Achtung vor dem Gegenüber und eine Diskussion auf Augenhöhe oberstes Gebot.
Den nachfolgenden Ratsmitgliedern und Entscheidungsträgern wünschten Hoffmann und Jäger gute Beschlüsse zum Wohle der Gemeinde und der gesamten Stadt. In ihrer Funktion als SPD- Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender der SPD werde mann die kommunalpolitische Entscheidungen ohnehin genau im Blick behalten meinten Hoffmann und Jäger abschließemd.